Welche Vorteile ergeben sich durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Projektpartner?
Krüger: In dem interdisziplinären Projekt soll neben der chirurgischen Expertise durch den Arzt Dr. Kristian Welle auch die technische Expertise der Gruppe von Prof. Arnulph Fuhrmann vom Institut für Medien- und Phototechnik der TH Köln für Computergrafik und Simulationen eingebracht werden. Als Informatiker mit einer Professur am Uniklinikum für digitale Gesundheit bilde ich sozusagen die Brücke.
Da das Projekt in einem Produkt münden soll, sind mit der MindPort GmbH und der Haption GmbH zwei Unternehmen beteiligt. MindPort wird einen Workflow entwickeln, der auch ohne Programmierkenntnisse umgebaut und erweitert werden kann. So könnte zum Beispiel die Simulation einer Fibulafraktur von unseren Ärztinnen und Ärzten für eine Patellafraktur angepasst werden, ohne neu programmieren zu müssen. Das wird möglich durch das Autorensystem von MindPort, das in einer Standard-3D-Umgebung abläuft.
Entspricht die Genauigkeit der Gewebesimulation in der VR-Umgebung den medizinischen Standards?
Krüger: Unser Projekt beinhaltet, dass wir Parameter nachmessen, zum Beispiel was Kräfte oder die Stabilität von Knochen angeht, oder die Reißfestigkeit und Schnittfestigkeit von Gewebe. Dafür wird der mit Sensoren ausgestattete Roboterarm auch als Messgerät verwendet. So erhalten wir große Datenmengen und können beurteilen, wie sich Eigenschaften je nach Alter und Geschlecht verhalten. Durch Interpolation können wir Daten für neue Patientengruppen generieren.