Dr. Alexander Scherrer, stellvertretender Abteilungsleiter „Optimierung in den Life Sciences“ am Fraunhofer ITWM, erklärt: „Unser Ziel für die Pflegepraxis ist es, eine effiziente Planung von fallspezifisch optimalen Pflegeleistungen auf der Grundlage von vorhandenem Experten- und Erfahrungswissen zu ermöglichen.“ ViKI pro nutzt eine umfangreiche Anamnese und eine Risikomatrix, um präzise Falldaten zu erfassen. Basierend auf diesen Daten und digitalisiertem Pflegewissen schlägt die KI geeignete Pflegemaßnahmen vor.
»Wird nun ein Fall in die Software hochgeladen, so wird die Wissensbasis automatisch ausgewertet, die Pflegeplanerin und der Pflegeplaner erhalten Vorschläge für fallspezifisch geeignete Pflegemaßnahmen inklusive Begründung, warum bestimmte Maßnahmen optimalerweise geeignet sind. Die Software ersetzt also das manuelle, mitunter auch fehleranfällige Aussuchen und Abwägen von Maßnahmen“, erläutert Dr. Jonas Flechsig vom Projektteam.
ViKI pro entwickelt den traditionellen Pflegeplanungsprozess weiter zu einem KI-assistierten Prozess, der die Pflegedokumentation integriert und somit eine umfassende digitale Unterstützung bietet. Nach Durchführung der Maßnahmen können die Pflegekräfte deren Wirksamkeit beurteilen und praktische Erfahrungswerte gewinnen, die in zukünftige Pflegeentscheidungen einfließen.
Ein erster Prototyp des Systems wird bereits im Sommer in Pflegeeinrichtungen der Caritas und der Johanniter getestet.
MEDICA.de; Quelle: Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM