Das Projekt "SMART Start" der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen beschäftigt sich mit dem Einsatz dieser Technologien: "Ziel dieses Projektes ist es, zu erforschen, wie zukünftig smarte Devices in der regulären Schwangerenvorsorge etabliert werden könnten", erklärt Dr. Hanna Hübner vom Universitätsklinikum Erlangen im Interview mit MEDICA.de. Neben smarter Sensorik, wie sie etwa in Wearables verwendet wird, soll das Projekt auch Verfahren der künstlichen Intelligenz einsetzen, um aus gemessenen Werten Ableitungen treffen und eventuelle Probleme frühzeitig erkennen zu können.
Der Ausbau der digitalen Versorgung von Schwangeren und jungen Familien ist auch Ziel des Projekts "HEDI – Digitale Hilfe für die Schwangerenversorgung" der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen. Bei HEDI wird allerdings nicht auf Wearables und Sensorik gesetzt, sondern auf eine Begleitung während der Schwangerschaft mit Informationen: "Die App enthält Informationstexte nicht nur direkt zu den Themen Schwangerschaft und Geburt, sondern auch begleitende Informationen zum Beispiel zu Finanzen und benötigten Dokumenten", erklärt Dr. Corinna Morys-Wortmann im Interview mit MEDICA.de. Neben den Texten sind auch Informationen zu Beratungsangeboten in der Region enthalten.
Weiterhin richtet sich die App an Hebammen in der Region: "Sie können dort ein Profil anlegen, erhalten Kontaktanfragen und haben die Möglichkeit, Termine mit betreuten Schwangeren zu koordinieren", so Morys-Wortmann.
Auch im Bereich eHealth und Telemedizin existieren bereits Produkte, die eine Überwachung der Schwangerschaft zu Hause ermöglichen. Das japanische Start-up Melody International Ltd etwa hat auf der MEDICA 2022 den Fetalmonitor iCTG vorgestellt, der die mobile Überwachung der fetalen Herzfrequenz erlaubt. Zusammen mit einem mobilen Endgerät können die so aufgezeichneten Daten online verfügbar gemacht und zusammen mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden.