Universitätsmedizin Halle am Forschungsdatenportal für Gesundheit beteiligt
Universitätsmedizin Halle am Forschungsdatenportal für Gesundheit beteiligt
24.05.2023
Die Universitätsmedizin Halle macht ab sofort klinische Daten aus der Routineversorgung für Forschende aus ganz Deutschland zugänglich. Ziel ist es, damit eine effektive medizinische Forschung zu ermöglichen und somit eine bessere Prävention und Gesundheitsversorgung von Patientinnen und Patienten sicherzustellen.
Mit seinem Datenintegrationszentrum (DIZ) ist die Universitätsmedizin Halle im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) der erste angeschlossene Standort in Sachsen-Anhalt und bundesweit einer der ersten zehn, die ihre Daten datenschutzkonform und schnell zugänglich machen.
Symbolbild: Im neuen Forschungsdatenportal für Gesundheit lässt sich zukünftig ein großes Spektrum klinischer Daten beantragen.
Produkte und Aussteller zum Thema
Aussteller und Produkte zu diesem Thema finden Sie in der Datenbank der MEDICA:
Diese werden über das jüngst an den Start gegangene Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) verfügbar gemacht, das erstmals eine vernetzte klinische Forschung in Deutschland ermöglicht.
Wie auch an anderen universitätsmedizinischen Standorten haben das Universitätsklinikum Halle (Saale) und die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) einen gemeinsamen Forschungsauftrag, sind rechtlich gesehen aber eigenständige Organisationen. "Bevor das DIZ an der Universitätsmedizin Halle existierte, war es herausfordernd, Patientendaten rechtssicher und entsprechend aufbereitet für Forschungszwecke auszutauschen“, erläutert Jun.-Prof. Dr. Jan Christoph, Juniorprofessor für Biomedical Data Science und wissenschaftlicher Leiter des DIZ an der Universitätsmedizin Halle. Hier leiste das DIZ einen essentiellen Beitrag und biete auch komplexe Software- bzw. Hardware-Lösungen sowie Services, für die bislang passende Strukturen und Angebote fehlten.
"Viele Daten sind nicht gleich hilfreiche Daten. Ohne gutes Datenmanagement und Datenanalystinnen bzw. -analysten geht es nicht“, betont Prof. Dr. Michael Gekle, PI-SMITH Universitätsmedizin Halle (Saale) und Direktor des Julius-Bernstein-Instituts für Physiologie. Parallel zum Aufbau des Halleschen DIZ hat die Medizinische Fakultät der MLU Professuren im Bereich der Medizininformatik und damit die Ausgangsposition für hochqualitative Forschungsdaten geschaffen. "Zum Beginn der Medizininformatik-Initiative war die Universitätsmedizin Halle zunächst gar nicht involviert, hat sich damals aber zügig mobilisiert und konsequent ein DIZ etabliert. Heute sind wir fest im SMITH-Konsortium verankert und nun unter den ersten zehn universitätsmedizinischen Standorten, die eine schnelle Öffnung des Forschungsdatenportals für Gesundheit möglich gemacht haben“, fasst Gekle die bisherige Erfolgsgeschichte zusammen.
Geschultes Klinikpersonal informiert und fragt die Patientinnen und Patienten vor Ort, ob ihre Daten für medizinische Forschungszwecke genutzt werden dürfen. Datenschutz, Datensicherheit und Transparenz haben dabei höchste Priorität. "Die Daten werden nach Einwilligung erhoben, sind pseudonymisiert und bei uns lokal am Standort Halle gespeichert“, sagt Dr. Daniel Tiller, Operativer Leiter des DIZ an der Universitätsmedizin Halle. "Sie unterliegen dem europäischen Datenschutzrecht, gleichzeitig ist die Vernetzung und Nutzung für medizinische Forschung aber viel einfacher geworden.“ Im Projektregister des FDPG kann man jederzeit einsehen, welche Forschungsprojekte durchgeführt oder beantragt werden.