Wie läuft die Studienphase des Projekts bisher?
Fischer: Das Projekt startete im Oktober 2024. Derzeit befinden wir uns in der Vorbereitungsphase: Wir entwickeln die App, bereiten Ethikanträge vor und klären organisatorische Details. Die eigentliche Erhebungsphase beginnt im Sommer 2025, wenn die ersten Kinder in die Studie eingeschlossen werden. Wir planen, 160 Frühgeborene und ihre Familien in zwei Gruppen zu betreuen – in München und Berlin. Unsere primäre Messgröße ist die Wiederaufnahmequote: Wie viele Kinder müssen innerhalb von 30 Tagen nach ihrer Entlassung erneut ins Krankenhaus? Aktuell liegt diese Quote bei fast einem Drittel, und wir hoffen, sie mit unserem Ansatz deutlich zu senken.
Welche Ziele verfolgen Sie langfristig mit "Welcome"?
Fischer: Wir wollen "Welcome" in fünf Jahren als reguläres Versorgungsangebot etablieren. Unsere Vision ist eine nachhaltige Unterstützung, die Familien Stabilität bietet und unnötige Krankenhausaufenthalte vermeidet. Dies kann nicht nur Kosten sparen, sondern erhöht vor allem auch die Lebensqualität der Betroffenen. Gleichzeitig möchten wir die Belastung für das Gesundheitssystem reduzieren und innovative Ansätze wie die Telemedizin stärker integrieren. Wichtig ist uns dabei immer, die Qualität der Betreuung zu steigern und Eltern langfristig zu befähigen, ihre Kinder selbstbewusst zu versorgen.