Im Interview mit MEDICA.de beschreibt er Vorgehen und Ergebnisse des Projekts. Außerdem gibt er einen Ausblick darauf, welche weiteren Verbesserungen im Bereich der Verbrauchsgüter möglich sind.
Herr Prof. Meining, welche Maßnahmen wurden umgesetzt?
Prof. Alexander Meining: Der erste Schritt war die Datensammlung, um den aktuellen CO2-Abdruck zu Beginn des Projektes festzuhalten. Der jährliche CO2-Fußabdruck bei uns betrug 63 Tonnen.
Wir haben drei Bereiche untersucht. Beim Thema Energie steht ein Wert von Null, denn das Universitätsklinikum bezieht zu 100 Prozent Ökostrom. Für die Heizung kamen wir in unserer Abteilung auf einen Wert von 36 Tonnen C02-Äquivalenten im Jahr und haben beschlossen, die Raumtemperatur um zwei Grad zu senken.
Im dritten Bereich haben wir 359 Verbrauchsgüter untersucht, die rund 27 Tonnen CO2 verursachen. Um diese Daten zu erfassen, mussten wir an 40 Firmen umfangreiche Fragebogen versenden, denn für diese indirekten Emissionen gab es keine Daten. Zudem haben wir ein Berechnungstool entwickelt, mit dem wir den CO2-Fußabdruck feststellen können.
Welchen Effekt hatten diese Schritte?
Meining: Wir haben festgestellt, dass rund 70 Prozent der Verbrauchsgüter wie Schutzkittel, Schläuche, Schlingen und Drähte aus Fernost kommen. Mit einer Beraterfirma wurde das Material untersucht auf die Anteile von Stahl, Plastik und Papier. Auch die Verpackung und den Transport haben wir unter die Lupe genommen.
Wenn es eine Alternative von einem europäischen oder deutschen Anbieter gab, haben wir gewechselt. Bei vielen Produkten war das nicht möglich. Nach einer ersten Einschätzung hat sich der Aufwand gelohnt, denn wir konnten geschätzt vier bis fünf Tonnen CO2 einsparen. Ich denke, dass ein Einsparpotenzial von 30 bis 40 Prozent möglich wäre.