Die extrazelluläre Matrix besteht aus Kollagenen, langen stabilen Proteinketten, die einen großen Teil des Körpers ausmachen. Sie sind das wichtigste Material für die regenerative Medizin der Zukunft, denn je besser und reiner das implantierte Kollagen ist, desto besser eignet es sich auch zur Regeneration. Wird Kollagen aus einer biologischen Quelle verwendet, besteht immer die Möglichkeit, dass Entnahme und Verarbeitung es beschädigen oder seine Qualität mindern.
Die regenerative Medizin der Zukunft muss deshalb auf Materialien bauen, deren Eigenschaften die Regeneration gezielt fördern. Ein Beispiel dafür ist "rhCollagen" der israelischen Firma CollPlant. "Unsere geschützte Technologie basiert auf der Zuführung von fünf menschlichen Genen, die für die Synthese von Kollagen Typ I in Tabakpflanzen notwendig sind. Dabei handelt es sich um das einzig kommerziell realisierbare Verfahren, das derzeit zur Herstellung von großen Mengen an echtem menschlichen Kollagen Typ I verfügbar ist," wie CEO Yehiel Tal im Interview mit MEDICA.de erklärt.
rhCollagen kann in den Pflanzen strukturell identisch zum menschlichen Körper erzeugt werden. Bei der Aufbereitung bleibt es intakt und ist frei von Pathogenen und Allergenen. Neben Produkten zur Wundheilung, die bereits zur Verfügung stehen, plant CollPlant auch die Weiterentwicklung seines Kollagens für die Verwendung im 3D-Bioprinting, in Implantaten und der Zahnmedizin.
Auch wenn das Rohmaterial optimiert ist: Der Körper muss sich bei der Heilung vor allem selbst helfen, was Narben oder die Einschränkung von Funktionen verursacht, denn in den heute verwendeten Materialien findet kein Wachstum statt, das dem natürlichen Wachstum im Körper gleicht. Es wachsen vielmehr eigene Zellen von außen in die Implantate ein. Dabei entstehen nur beschränkt benötigte Strukturen wie Nervenfasern oder Blutgefäße, denn das nötige Wachstum im Körper lässt sich nicht steuern.