Wie nachhaltig ist der Saugnapf als ein Einwegartikel?
Klein Cerrejon: Aktuell arbeiten wir noch mit silikonbasierenden Materialien. Als nächsten Schritt wollen wir allerdings vollständig auf biologisch abbaubare Materialien umsteigen. Unser Ziel ist es, ein Zero-Waste-Produkt anzubieten.
Was war die größte Herausforderung bei der Entwicklung?
Klein Cerrejon: Ein Herausforderung war die Formulierung, die eine Aufnahme der Medikamente durch die Wangeninnenseite ermöglicht. Wir mussten herausfinden, welche penetrationsfördernden Mittel funktionieren und welche nicht. Dabei konnten wir feststellen, dass körpereigene Stoffe in leicht abgewandelter Anwendung am besten funktionieren.
Eine weitere Herausforderung war auch das Studiendesign. Normalerweise werden Tierversuche erst mit Ratten, Mäusen und Hasen durchgeführt. Das war für den Saugnapf nicht möglich, da die Schleimhautstruktur sich zu stark von der eines Menschen unterscheidet. Dadurch war es notwendig, direkt mit einem großen Tiermodell mit Hunden zu starten. Das erforderte eine noch detailliertere Vorarbeit und Testung, bevor wir zu den In-vivo-Studien übergehen konnten.
Wie geht es jetzt weiter mit dem Produkt? Was sind die nächsten Schritte?
Klein Cerrejon: Gerade befinden wir uns in der Gründungsphase für unser Start-up Transire Bio. Wir erhalten verschiedene Fördermittel, unter anderem von der ETH, und sind aktuell in Gesprächen mit ersten Pharmaunternehmen, um Synergien zu finden. Für nächstes Jahr planen wir, weitere Partner zu finden und verstärkt Fundraising zu betreiben, um im Anschluss in präklinische und klinische Studien überzugehen. Wir sind zuversichtlich, dass wir schnell in die Klinik übergehen können aufgrund der bereits geleisteten Studienarbeit.