Im Gespräch mit MEDICA. de erklärt Dr. Alexander Hofmann, Abteilungsleiter Kreislaufwirtschaft Fraunhofer UMSICHT, was es mit dem Pilotprojekt auf sich hatte und wie es weiterentwickelt durchaus eine Option in Sachen Nachhaltigkeit für den Medizinsektor sein kann. Denn dort wird auch nach der Pandemie aufgrund der Nutzung von Einwegprodukten viel Müll anfallen.
Herr Dr. Hofmann, wie funktioniert das Closed-Loop-Recycling, das das Fraunhofer auf Initiative von Procter & Gamble (P&G) hin und in Zusammenarbeit mit SABIC entwickelt hat?
Dr. Alexander Hofmann: Procter & Gamble haben gebrauchte Masken ihrer Mitarbeitenden gesammelt und zu uns ins Institut gebracht. Wir haben mit der Pyrolyse diese Masken zu einem Öl umgewandelt. Das heißt, wir haben die Masken bei etwa 650 Grad Celcius ohne Sauerstoff thermochemisch umgewandelt. Dabei entsteht unter anderem Pyrolyse-Öl.
Der Vorteil bei dem Verfahren ist, dass bei diesen Temperaturen auch biogenes Material, also Pathogene, Krankheitserreger und so weiter, eliminiert werden.
Das zurückgewonnene Öl haben wir dann an SABIC weitergegeben. Sie haben das in ihre Prozesse eingespeist und daraus Polypropylen, also wieder einen Kunststoff, der auch zur Maskenherstellung benötigt wird, gewonnen.