Prof. Puch, was genau hat Sie dazu inspiriert, biobasierte Atemschutzmasken zu entwickeln?
Prof. Florian Puch: Die Idee entstand aus der dringenden Notwendigkeit, während der COVID-19-Pandemie die Abhängigkeit von Importen medizinischer Schutzmasken zu reduzieren. Unsere vorherigen Forschungen über antimikrobielle Kunststoffe haben uns einen soliden Grundstein gegeben. Mit Unterstützung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, einem weiteren Fachgebiet der TU Ilmenau sowie Industriepartnern haben wir dann das Projekt zur Entwicklung vollständig biobasierter Masken ins Leben gerufen.
Können Sie näher auf die spezifischen Materialien und deren Eigenschaften eingehen?
Puch: Die herkömmlichen medizinischen und FFP2-Masken sind größtenteils aus Polypropylen, einem fossilbasierten Polymer, gefertigt. Unser Ziel war es, dieses Material durch biobasierte Polymere zu ersetzen, was den Vorteil hat, dass es aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird und eine geringere CO₂-Belastung aufweist. Der zentrale Wirkstoff in unseren Masken ist ein Extrakt aus Kiefernkernholz, der natürliche antimikrobielle Eigenschaften besitzt.