Im Gesundheitswesen fallen die chronischen Wunden allerdings stärker ins Gewicht als die akuten. Hier ist die Wundversorgung für das Pflegepersonal zeit- und arbeitsintensiv, was hohe Kosten verursacht. Noch höher sind allerdings die Kosten für eine nicht optimale Wundpflege, die Komplikationen verursacht – von Wundinfektionen bis hin zur Entstehung einer Sepsis oder sogar der Amputation von Gliedmaßen. Im Arbeitsalltag haben Pflegekräfte allerdings oft nicht genügend Zeit, um die Wundversorgung optimal durchzuführen.
Neben der Wundpflege selbst schlägt für sie auch der Dokumentationsaufwand mit viel Zeit zu Buche, denn die behandelnden Ärztinnen und Ärzte benötigen die von den Pflegekräften erhobenen Daten, um daraus Ableitungen für die weitere Therapie zu treffen. Hier kann der Wound Viewer der italienischen Firma Omnidermal Biomedics helfen: "Der Wound Viewer ist ein telemedizinisches Gerät, das chronische Wunden mit Hilfe unseres proprietären KI-Algorithmus überwachen kann. Er kann Wunden messen und sie anhand von drei validierten klinischen Skalen klassifizieren", erklärt Jacopo Secco im Interview mit MEDICA.de.
Pflegekräfte können den Wound Viewer im Arbeitsalltag nutzen, um chronische Wunden zu fotografieren. Er kann an Elektronische Patientenakten angebunden werden und stellt darüber der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt die Daten über Wunden zur Verfügung. Diese können die Daten dann nutzen, um die Therapie zu evaluieren und anzupassen. Dabei hilft die im Wound Viewer enthaltene KI, bei der es sich "um eine Pixel-für-Pixel-Technologie handelt, die wirklich hilft, die Veränderungen einer Wunde zu verstehen, auch wenn sie in sehr, sehr kleinen Variationen auftreten", so Secco weiter.