EU-Förderung: Bluttest zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs
EU-Förderung: Bluttest zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs
20.02.2023
Großer Erfolg für die Krebsforschung im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE): Ein Projekt zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs unter Leitung des UKE wird mit 9,8 Millionen Euro von der EU gefördert.
Das Forschungskonsortium mit Partnern aus acht Ländern hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren einen Bluttest zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu entwickeln. Auf deutscher Seite gehören neben dem Universitären Cancer Center im UKE das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und das Universitätsklinikum Heidelberg zu dem Konsortium.
Bluttest könnte Behandlungschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs verbessern.
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In dem von der EU bis 2027 geförderten Projekt PANCAID ("PANcreatic CAncer Initial Detection via Liquid Biopsy“) wollen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Blutproben von Patientinnen und Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie von gesunden Personen und solchen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko sammeln. Mit Hilfe von Computeranalysen und Künstlicher Intelligenz sollen die wesentlichen zellulären Marker identifiziert werden, die für die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs verantwortlich sind. "Am Ende des Prozesses wollen wir das Design für eine klinische Studie entwickelt haben, in der der neue Bluttest zeitgleich in vielen europäischen Behandlungszentren auf seine Wirksamkeit überprüft wird“, sagt Prof. Dr. Klaus Pantel, Direktor des Instituts für Tumorbiologie und Leiter des internationalen Forschungskonsortiums.
"Wir freuen uns sehr über die herausragende Förderung durch die EU für dieses wichtige Projekt der Krebsmedizin. Es gehört zu den lediglich fünf geförderten Projekten von 78 bei der EU im Programm ‚Mission Cancer‘ eingereichten Anträgen. Glückwunsch an das Team um Prof. Pantel, das die Krebsforschung am Universitären Cancer Center Hamburg im UKE mit diesem Projekt einen großen Schritt nach vorn bringen wird“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.
Krebs an der Bauspeicheldrüse (Pankreas) verursacht in aller Regel erst dann Beschwerden wie Gewichtsverlust, Schmerzen im Bauch- oder Rückenbereich, Appetitlosigkeit oder Übelkeit, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. "Die meisten Patientinnen und Patienten sterben innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung. Deshalb besteht hier großer Handlungsbedarf“, erläutert Prof. Pantel. "Wenn es uns gelingt, in den kommenden Jahren einen aussagekräftigen Bluttest zu entwickeln, könnte dieser eine frühere Diagnosestellung ermöglichen und damit auch eine erfolgversprechendere Behandlung.“ An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken in Deutschland etwa 19.000 Menschen jährlich. Rauchen, starkes Übergewicht oder hoher Alkoholkonsum erhöhen das Krankheitsrisiko ebenso wie Typ-2-Diabetes, chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder eine familiäre Häufung von Bauchspeicheldrüsenkrebs.