Dr. Markus Krane hält im diesjährigen MEDICA LABMED FORUM einen Vortrag zu genau diesem Thema. Im Interview mit MEDICA.de spricht er vorab über kardiales Tissue Engineering, wie dessen Möglichkeiten aussehen und welche Hürden bis zur tatsächlichen Anwendung noch genommen werden müssen.
Herr Dr. Krane, Ihr Vortrag im diesjährigen MEDICA LABMED FORUM trägt den Titel "News on cardiac tissue engineering". Worum wird es genau gehen?
Dr. Markus Krane: Zum kardialen Tissue Engineering gehören Technologien, bei denen aus pluripotenten Stammzellen dreidimensionale Gewebeverbände hergestellt werden. Wenn Sie einen regenerativen Ansatz für das Herz verfolgen, haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten. Sie können zum einen versuchen, das Herz mithilfe von Einzelzellsuspensionen mit frischen Kardiomyozyten zu versorgen. Oder aber Sie machen das mit Gewebe, das Sie zuvor in-vitro kultiviert und gezüchtet haben.
Welche Patienten können so behandelt werden?
Krane: Relevant werden könnte es für Patienten mit einer Herzinsuffizienz zum Beispiel aufgrund einer ischämischen Kardiomyopathie, wenn ein Patient also einen Herzinfarkt erlitten und einen Teil seiner Herzfunktion eingebüßt hat, was schließlich seine Lebenserwartung negativ beeinflusst. Hier wäre es ein potenzieller Ansatz, um eine echte De-novo-Regeneration des Herzmuskels zu erreichen. Der Herzmuskel hat nämlich keine eigene regenerative Kapazität. Wenn ein Areal im Herzmuskel ischämisch wird, dann bildet sich an dieser Stelle eine fibröse Narbe und es kommt nicht zu einem endogenen regenerativen Prozess. Das ist die Art, auf die das Herz regeneriert – in Form einer Narbenbildung und nicht durch den Ersatz des Herzmuskels.