KI-gestützte Plattform verbessert Lungenkrebsdiagnostik

Diese neue Technologie basiert auf von dem Team entwickelten Algorithmen, die eine vollautomatisierte Auswertung der digitalisierten Gewebeschnitte ermöglichen. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden in der Fachzeitschrift Cell Reports Medicine veröffentlicht. 

Lungenkrebs zählt weltweit zu den häufigsten und tödlichsten Krebserkrankungen. Die genaue pathologische Untersuchung der Gewebeproben ist entscheidend für die Wahl der geeigneten Therapie und kann spezifische genetische Veränderungen aufdecken, die eine personalisierte Behandlung ermöglichen. In den letzten Jahren hat die Digitalisierung der Pathologie zu einer Transformation geführt: Mikroskope wurden durch digitale Bildschirme ersetzt, auf denen Gewebeschnitte analysiert werden. Diese Digitalisierung ist ein wichtiger Schritt, um fortschrittliche Analyseverfahren wie KI effektiv einzusetzen. 

Die KI-gestützte Plattform der Uniklinik Köln bietet mehrere Vorteile: 

• Automatisierte Analyse: Die Plattform ermöglicht eine schnelle und vollautomatisierte Analyse der digitalisierten Gewebeschnitte, was die Diagnosegeschwindigkeit erhöht, und die Fehlerquote verringert. 

• Zusätzliche Informationen: Durch den Einsatz von KI können zusätzliche Informationen über die Krebserkrankung gewonnen werden, die mit herkömmlichen Methoden nicht erfasst werden könnten. Diese Informationen können dabei helfen, personalisierte Therapieansätze zu entwickeln. 

• Entwicklung neuer klinischer Tools: „Darüber hinaus zeigen wir, wie die Plattform für die Entwicklung von neuen klinischen Tools genutzt werden könnte. Die neuen Tools können nicht nur die Diagnosequalität verbessern, sondern auch neue Arten von Informationen über die Erkrankung der Patientinnenund Patienten liefern, beispielsweise wie der Patient oder die Patientin auf eine Therapie anspricht”, Dr. Yuri Tolkach, Oberarzt und Leiter der Studie. 

Um die breite Anwendbarkeit der Plattform zu belegen, plant das Forschungsteam eine Validierungsstudie in Zusammenarbeit mit fünf pathologischen Instituten aus Deutschland, Österreich und Japan. Diese Studie soll die Effizienz und Genauigkeit der Plattform weiter bestätigen und den Weg für den Einsatz in der klinischen Praxis ebnen. 

MEDICA.de; Quelle: Universität zu Köln