Um die Kosten-Nutzen-Frage aufzugreifen: Ab welcher Laborgröße lohnt es sich, in solche Roboter zu investieren? Können sich kleinere Labore diese überhaupt leisten?
Kjergaard Madsen: Je größer das Krankenhaus, desto besser der Business Case. Dieser "präanalytische" Bereich wurde bisher vernachlässigt – dadurch weist er jetzt viel Potenzial für Automatisierung auf. Das sehen wir vor allem bei neu gebauten Krankenhäusern, in denen man anders über Automatisierung denkt. Heutzutage wollen diese Krankenhäuser den gesamten Prozess vom Eintreffen der Probe bis hin zu ihrer Analyse automatisieren. Im Endeffekt lohnt sich die Automatisierung solcher Arbeitsabläufe vor allem langfristig, da man nicht mehr auf menschliches Personal angewiesen ist, um den Prozess am Laufen zu halten. Ich gehe davon aus, dass sich Automatisierung schnell in der Branche ausbreiten wird, jedoch zunächst vorrangig in Ländern mit hohem Digitalisierungsgrad, wie beispielsweise im Norden. In Ländern, die noch stark auf Papier angewiesen sind, wird die Automatisierung schwieriger sein, da das den Prozess verkompliziert.
Könnten Roboter in Zukunft auch andere Aufgaben im Labor übernehmen?
Kjergaard Madsen: Mit unserer automatischen Lösung können wir überall dort einen Beitrag leisten, wo Personal mit Blutproben zu tun hat. Ich bin überzeugt, dass fast alle Aufgaben im Labor bald automatisiert werden. Während wir uns auf die Handhabung von Proben konzentrieren, arbeiten viele andere Unternehmen daran, Automatisierung und Roboter ganzheitlich ins Krankenhaus zu bringen.