Was sind die Vor- und Nachteile von personalisiertem Knorpelgewebe?
Tovar: Der Vorteil von personalisiertem Knorpelgewebe ist, dass sich das Ersatzgewebe besser an die individuelle Situation im Körper anpassen kann. Hierdurch steigt die Chance auf eine schnelle Verwachsung und die Patientinnen und Patienten können ihr Knie früher wieder belasten und sind schneller schmerzfrei. Der Nachteil sind die hohen Kosten, die wir aber durch den automatisierten Prozess der Massenpersonalisierung abfangen.
Gibt es die Möglichkeit, die Technologie auch für andere Stellen im Körper, die von Arthrose betroffen sein können, einzusetzen?
Tovar: Das Kniegelenk ist sozusagen unser Pioniergelenk, weil dort von der medizinischen Seite der größte Bedarf besteht. Grundsätzlich lässt sich dieses Verfahren aber natürlich auch auf andere Gelenke übertragen.
Auf welche Hürden sind Sie bei der Entwicklung gestoßen?
Tovar: Auch wenn wir biomimetisch die Struktur der biomakromolekularen Matrix nachstellen, so sind die natürlich gewachsenen Strukturen im Inneren noch immer komplexer. Daher bleibt es weiterhin eine Hürde, die Strukturen immer naturähnlicher zu gestalten.
Wie sehen die nächsten Schritte in der Forschung aus?
Tovar: Der nächste Schritt stellt die klinische Umsetzung dar. Das heißt, es muss eine separate Zulassung beantragt werden, damit die künstlichen Knorpel auch tatsächlichen in Patientinnen und Patienten implantiert werden können.