Im Interview spricht Mitgründer Mathias Wipf über Herausforderungen und Zukunftsvisionendes Start-ups.Herr Wipf, was war die Inspiration hinter der Gründung von MOMM Diagnostics?Mathias Wipf: Die Inspiration für die Gründung von MOMM Diagnostics geht auf eine wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Empa (Eidgenössische Materialprüfungs-und Forschungsanstalt) in der Schweiz zurück. Ursprünglich wurde die Technologie, die wir entwickelten, für den MedTech-Bereich in den USA konzipiert. Doch während der Forschung und der intensiven Zusammenarbeit mit den Fachleuten wurde uns klar, dass diese Technologie das Potenzial hatte, weit über den MedTech-Bereich hinauszugehen. Wir haben uns für Präeklampsie entschieden, da es sich um eine lebensbedrohliche Schwangerschaftskomplikation handelt, die dringend fortschrittliche Diagnosetools erfordert.
Können Sie die Herausforderungen bei der Entwicklung des Präeklampsie-Diagnosetools erläutern?
Wipf: Eine der größten Herausforderungen war die Detektion von Biomarkern, die in sehr niedrigen Konzentrationen im Blut vorkommen. Präeklampsie ist eine äußerst komplexe Erkrankung, und die zuverlässige Identifizierung dieser Biomarker war entscheidend. Wir verwenden Biomarker wie sFlt-1und PlGF, die derzeit in der europäischen Klinikpraxis Anwendung finden. Diese Biomarker ermöglichen nicht nur eine Risikoabschätzung im ersten Trimester, sondern auch die Diagnose von Präeklampsie, wenn Symptome auftreten.
Allerdings sind die Tests dazu derzeit nur in Zentrallaboren verfügbar und ihre Benutzung oft auf Spezialistinnen und Spezialisten beschränkt. Das bedeutet, dass nur größere Krankenhäuser diese Tests intern durchführen können und die Ergebnisse in akzeptabler Zeit erhalten, um das Patientenmanagement zu optimieren. Wir mussten unsere eigene innovative Technologie entwickeln, um diese Herausforderung zu bewältigen, und spezielle Verfahren zur Quantifizierung einsetzen.
Es erforderte eine enge Zusammenarbeit mit führenden Fachleuten auf diesem Gebiet, um diesen Meilenstein zu erreichen, aber letztlich konnten wir so préXclude als Diagnosetool entwickeln.