Wie testen Sie die neuen Technologien?
Lena Felser: Derzeit testen wir unsere Prozesse mit Wasser, das sind sogenannte abiotische Versuche. Dabei simulieren wir die eigentlichen Schritte, die später mit Zellen und Kulturmedium durchgeführt werden. So stellen wir sicher, dass die Automatisierung fehlerfrei funktioniert, bevor wir wertvolle Materialien einsetzen. Im Anschluss werden die mesenchymalen Stammzellen kultiviert und der Erfolg des Prozesses mittels Qualitätskontrollen überprüft.
Welche Anwendungsmöglichkeiten sehen Sie für die extrazellulären Vesikel?
Lena Felser: Die Vesikel haben ein unglaublich breites therapeutisches Potenzial, etwa in der Behandlung degenerativer, entzündlicher Erkrankungen oder gegen Krebs. Im Projekt konzentrieren wir uns zunächst auf mesenchymale Stammzellen als Ausgangspunkt, aufgrund ihrer immunregulatorischen Wirkung. Langfristig könnten aber EVs, die von anderen Zelltypen sekretiert werden, genutzt werden, um spezifische Therapien zu entwickeln.
Wie sieht der Zeitplan des Projekts aus?
Lena Felser: Das Projekt läuft drei Jahre und hat im Juli 2024 begonnen. Im nächsten Jahr wollen wir mit der Zellenkultivierung starten und die ersten EVs zur Analyse an das Universitätsklinikum Essen liefern. Dort werden dann Methoden zur Charakterisierung der EVs entwickelt. Wir sind optimistisch, dass wir bis zum Projektende wichtige Fortschritte in der robusten, automatisierten EV-Produktion erzielen können.