Intro: Niemand mag es, lange in einer Arztpraxis zu warten, ohne zu wissen, wann er endlich an der Reihe ist. Das Start-up dubidoc aus Essen hat deshalb einen Self-Check-In entwickelt, der dieses Problem lösen kann. Firmengründerin ist Dr. Fahimi-Weber, die den Self-Check-In in ihrer eigenen HNO-Praxis einsetzt.
Dr. Shabnam Fahimi-Weber: Wir haben den Self-Check-In hier installiert in meiner Praxis, weil wir wirklich an der Anmeldung einfach quasi ein Bottle-Neck haben. Wir haben einfach dort wenig Personal gehabt und viel Ansturm. Hier arbeiten zwei, drei Ärzte.
Da stehen dann 20 Leute, die einen Termin haben, die also schon eigentlich um 8:05 Uhr einen Termin haben. Aber allein schon um reinzukommen, im Wartezimmer sitzen zu dürfen, vergehen da 20 Minuten, halbe Stunde und dann sitzen sie da.
Offtext: Der Self-Check-In ist eine Softwarelösung und kann auf unterschiedlichen Endgeräten genutzt werden. Hier ist sie als Prototyp in einem Terminal eingebaut. Das Praktische: Anpassungen und Fehlerbehebungen können remote vom dubidoc-Team erledigt werden.
Der menschliche Avatar führt durch das einfache Menü, das individuell angepasst werden kann. Die Anmeldung funktioniert entweder über das Einscannen eines QR-Codes, der bei der Online-Terminvergabe der Praxis vergeben wird, oder auch ohne Termin. Die Patientinnen und Patienten nutzen die eigenständige Anmeldung gern.
Dr. Shabnam Fahimi-Weber: Wir sind sehr zufrieden, weil wir ehrlich gesagt nicht gedacht haben, dass sich das so schnell etablieren kann. Und die Mitarbeiter finden das großartig, weil das unmittelbar sichtlich deren Arbeitsablauf vereinfacht. Also sie sehen ja quasi diese Schlange und plötzlich wird die Schlangen kleiner, ohne dass sie etwas gemacht haben. Also die Akzeptanz in der Praxis war groß. Die Digitalisierung bringt uns vor allem Entlastung.
Offtext: Das Start-Up bietet nicht nur den Self-Check-In an, er ist nur das „letzte“ Puzzleteil einer kompletten digitalen „Patientenreise“: von der Online-Terminvergabe über das Einscannen von Dokumenten, Ausfüllen der Anamnese schon vor dem Praxisbesuch, bis hin zur Möglichkeit, weitere Termine zu vereinbaren. Dr. Fahimi-Weber sieht das als erheblichen Vorteil für alle Prozesse, die mit der Ressourcenverteilung zusammenhängen. Das „digitale Wartezimmer“ zeigt, seit wann beispielsweise ein Patient schon in der Praxis ist und ob er schon bei einer der Fachkräfte war. Außerdem wird der Ärztin und den Wartenden eine voraussichtliche Wartezeit angezeigt.
Dr. Shabnam Fahimi-Weber: Also diese Prognose zu versenden, ist für uns auch wichtig, damit der Patient auch ein bisschen ruhiger ist und denken: Okay, ich habe jetzt 40 Minuten Wartezeit, ich kann was anderes machen. Das können wir alles aus dem digitalen Wartezimmer heraus anstoßen.
Sich selber anmelden zu können, nicht abhängig zu sein und dann auch noch klar zu wissen: Wie lange dauert es wirklich, bis ich dran bin? Das ist so eine entspanntere Situation auch für die Patienten. Dann möchten wir ganz gerne Self-Check-In so weiterentwickeln, dass sich die Patienten vielleicht schon von zu Hause aus einchecken können.
Offtext: Dubidoc arbeitet weiter an der Integration in bestehende Praxisprogramme, um alle Vorgänge zu optimieren, die mit Patientendaten zu tun haben. Dabei setzt es auf offene Schnittstellen, damit unterschiedliche Systeme flexibel angebunden werden können. Was allen Beteiligten durch die Digitalisierung bleibt, ist mehr Zeit für die wichtigen Dinge.
Dr. Shabnam Fahimi-Weber: Der menschliche Aspekt ist für uns insofern wichtig, weil wir durch diese digitalen Lösungen die menschliche Interaktion länger machen können.