PD Dr. med. Boris Schmitt, Kinderkardiologe am Deutschen Herzzentrum der Charité, arbeitet seit 2010 mit seinem Team an einer Methode, bei der Gewebe aus dem Herzbeutel der Patientin oder des Patienten verwendet wird. Die daraus gefertigten Klappensegel werden in einem Stent befestigt und über einen Katheter minimalinvasiv eingesetzt, ohne Operation am offenen Herzen.
„Der entscheidende Vorteil unserer Innovation liegt in der Verwendung körpereigenen Gewebes“, erklärt Schmitt. „Diese Klappen werden vom Immunsystem nicht als fremd erkannt. Sie werden zunächst vom Blutstrom mit Nährstoffen versorgt und im Laufe der Zeit bilden sich sogar Zellschichten aus. Die Segel der Herzklappe bleiben dadurch gleichsam lebendig, können sich regenerieren und an die Bedürfnisse des Körpers anpassen. Wir hoffen daher, dass diese Klappen deutlich länger halten können als die bisher zur Verfügung stehenden Modelle, im Idealfall ein Leben lang.“