Förderung zur Forschung der Krebsdiagnostik: Erkennung kleinster Tumore

Die genaue Diagnose und Entfernung von Tumoren ist ein zentrales Ziel in der Krebsbehandlung. Operierende Ärztinnen und Ärzte stehen häufig vor der Herausforderung, Tumorreste oder einzelne Krebszellen an Tumorrändern und in Lymphknoten zu identifizieren. Eine präzise Entfernung von Tumorgewebe ist entscheidend für die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig ist der Erhalt von gesundem Gewebe wichtig, um die Funktionalität der betroffenen Organe zu gewährleisten. 

Das internationale Forschungsteam nutzt die Eigenschaften von kurzwelligem Infrarotlicht (SWIR) für eine verbesserte Bildgebung. Die geringere Streuung des Lichts ermöglicht eine tiefere Eindringung in das Gewebe und erlaubt eine detaillierte Darstellung der Strukturen. "Insbesondere in der Krebsforschung kann die beispiellose Sensitivität der Bildgebung durch die Verwendung von kurzwelligem Infrarotlicht, fluoreszierenden Farbstoffen und modernsten Kameras künftig ermöglichen, auch nur wenige Krebszellen gut sichtbar zu machen", erklärt Prof. Bruns. Ziel ist es, Tumorreste präzise aufzuspüren und zu entfernen. 

Bereits 2021 hat die Chan Zuckerberg Initiative das Potenzial der SWIR-Bildgebung erkannt und die Forschenden mit einer Million US-Dollar gefördert. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse wurde die Förderung nun auf 2,2 Millionen US-Dollar erhöht.  

Mit der Förderung plant das Forschungsteam die Entwicklung spezieller Raman-Sonden und eines Mikroskops, das die bisherigen Grenzen der Mikroskopie überwinden soll. Diese Technologie soll es ermöglichen, auch tiefere Gewebeschichten nicht-invasiv zu untersuchen. Die Forschenden hoffen, dass die verbesserte Bildgebung nicht nur in der Onkologie, sondern in vielen Bereichen der medizinischen Diagnostik und biologischen Forschung Anwendung finden kann. 

Prof. Jürgen Weitz, Geschäftsführender Direktor des NCT/UCC sowie Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, sieht in der Technologie die Chance für präzisere Operationen: "Mit dieser Technologie können wir Tumore genauer lokalisieren und entfernen, was die Erfolgsrate chirurgischer Eingriffe signifikant erhöhen könnte."

Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums, ergänzt: "Diese fortschrittliche Bildgebungstechnologie hat das Potenzial, die Patientenversorgung erheblich zu verbessern, indem sie präzisere Diagnosen und individuellere Behandlungsansätze ermöglicht."

MEDICA.de; Quelle: Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)