Offtext: Spiele in einer Virtual Reality Umgebung könnten Physiotherapeutinnen und -therapeuten im Arbeitsalltag entlasten, denn mit ihnen können Übungen selbstständiger durchgeführt werden. Der spielerische Aspekt der VR motiviert Patientinnen und Patienten. Außerdem, mit den Übungen am Ball zu bleiben.
Thomas Saur: Der Einsatz von CUREO am Patienten ist ganz einfach. Der Therapeut, die Therapeutin hat ein Tablet. Der Patient bekommt eine Virtual Reality Brille auf und taucht in eine virtuelle Welt ein. Wir haben verschiedene Therapiemodule. Die Therapeuten stellen am Tablet ein individualisiertes Programm für jeden Patienten zusammen, wie eine Playlist in iTunes. Und die Therapieprogramme sind im Schwierigkeitsgrad und im Therapiebedarf auf jeden Patienten abgestimmt. In der Gruppe, natürlich unter Anwesenheit eines Therapeuten, können die Patienten dann einzeln ihre Programme nutzen.
Stefan Arand: Ganz wichtig für uns war von Anfang an, weil wir den Klinikalltag sehr gut kennen, dass der technologische Aufwand, der Installtationsaufwand für die Kliniken sehr, sehr gering ist. Wir bieten ein schlüsselfertiges System, welches im Prinzip nur eingeschaltet werden muss. Ein WLAN Router muss in eine Steckdose gesteckt werden, ein Tablet muss eingeschaltet werden und ein Headset muss eingeschaltet werden und schon kann die Therapie losgehen.
Offtext: Die CUREO Software ist ein zertifiziertes Medizinprodukt. Es hilft vor allem Patientinnen und Patienten in der Ergo- und Physiotherapie und in der Nachsorge von orthopädischen Operationen.
Thomas Saur: Das System soll den Therapeuten primär entlasten und repetitive Aufgaben des Patienten automatisieren. Zugleich bietet das System einfach und effizient eine Vielzahl neuer Motivationsmöglichkeiten und dadurch haben auch die Patienten mehr Spaß, sind motivierter und leichter zur Therapie zu bewegen. Der zweite Vorteil ist, dass durch die individualisierte Gruppentherapie ein Therapeut mehrere Patienten zeitgleich individuell betreuen kann.
Wenn wir in eine Klinik kommen und auf Therapeuten treffen, die mit Virtual Reality Therapie noch nichts zu tun haben, dann treffen wir oft auf skeptische Reaktionen. Wenn jemand seit Jahrzehnten konventionelle Therapie ausführt. Und dann sieht er in einem VR-System vielleicht vordergründig erst ein Gadget oder es gibt auch technische Berührungsängste. In diesem Falle setzen wir den Therapeuten die Brille auf und lassen sie selber die Übungen durchführen. Das bricht meistens das Eis, und in den meisten Fällen kommt es dazu, dass die Therapeuten dann auf Ideen kommen, für welchen Patient oder welche Patientin sich welche der Therapieapplikation eignet. Die Therapieschulen sind interessiert an neuen Lösungen, weil es eine smarte, digitale moderne Therapie auch für den Nachwuchs deutlich attraktiver ist.
Offtext: Die Anwendung sollte einfach sein. Das virtuelle Erlebnis sollte sich möglichst natürlich anfühlen. Das war das Ziel der Entwickler von CUREO. Besonders Motion Sickness vermieden werden. Diese Form der Übelkeit kann auftreten, wenn virtuelle Welten lückenhaft programmiert sind.
Stefan Arand: Unsere letzten Studien haben ergeben, dass mit unserem System 95 Prozent aller Anwender komplett nebenwirkungsfrei therapiert werden konnten.
Offtext: In Zukunft soll Künstliche Intelligenz CUREO erweitern und dabei helfen, besser Diagnosen zu stellen.
Stefan Arand: Wir nutzen KI-Technologien in unseren Applikationen. Und in Zukunft planen wir große KI Applikationen auch selber herzustellen. Die Patientendaten, Bewegungsdaten miteinander korreliert und so zu Diagnose Ergebnissen kommen kann.
Offtext: Das große Ziel des Startups ist die Anwendung auch zu Hause nutzbar zu machen. Die Grundsteine dafür hat das Team schon erfolgreich gelegt.
Thomas Saur: Über 95 Prozent der Teilnehmer an der Sankt Mauritius Therapieklinik mit Schädigung des zentralen Nervensystems gaben an, die Therapie gerne weiter fortführen zu wollen. Über 93 Prozent der Therapeuten sehen in der Therapie einen Mehrwert im Hinblick auf Motivation. Steigerung beim Patienten.