Das Klinikum Lichtenfels gilt als deutsches Best Practice-Beispiel. Es wurde im Sommer 2018 nach neunjähriger Planungs- und Bauphase eröffnet. "Wir haben zum Beispiel eine optimierte Gebäudehülle, Dreifachverglasung, Wärmerückgewinnung, Geothermie, Solarthermie, Biogas, Ökostrom und Photovoltaik", berichtet Schönheit-Müller. Das bedeutet eine Senkung der CO2-Emissionen um 75 Prozent und eine Reduktion des Energieverbrauchs um 60 Prozent, da unter anderem OLED-Leuchten verbaut wurden. Die Baukosten betrugen circa 112 Millionen Euro.
Lichtenfels ist das Leuchtturmprojekt der Green Hospital Initiative Bayern, die einen konkreten Maßnahmenkatalog für Krankenhäuser bereitstellt. Erfüllt ein bayrisches Krankenhaus die wichtigsten dieser Kategorien, kann es über das Siegel "Green Hospital Bayern" durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege ausgezeichnet werden. Laut der Initiative handelt es sich dabei um Krankenhäuser, die in medizinischer und ökologischer Hinsicht Maßstäbe setzen und den Gedanken der Nachhaltigkeit vorbildlich umsetzen. Zudem können Einrichtungen auf der Homepage einen Quick Check durchführen. Auf Basis eines Fragebogens, der die wichtigsten Punkte eines Green Hospitals umfasst, kann bestimmt werden, wie nachhaltig und umweltfreundlich das jeweilige Krankenhaus bereits ist und wo weitere Verbesserungs- und Einsparpotenziale liegen.
Auch der Bund für Umweltschutz und Naturschutz e. V. (BUND) beteiligt sich deutschlandweit an Projekten zum Klimaschutz in Krankenhäusern und unterstützt diese im Green Hospital-Management. Er vergibt das Gütesiegel "Energiesparendes Krankenhaus". Als erstes Krankenhaus erwarb dieses Siegel das Evangelische Krankenhaus Hubertus in Berlin, das seinen Energieverbrauch um 37 Prozent und den CO2-Ausstoß um 2.600 Tonnen reduzierte. BUND ist zudem einziger deutscher Teilnehmer der Health Care Climate Challenge der globalen Initiative Health Care Without Harm, die den ökologischen Fußabdruck von Krankenhäusern verkleinern möchte.