Inwiefern ist der Roboter gängigen Techniken zur Desinfektion überlegen?
Walko: Die klassische Desinfektion, die momentan in Krankenhäusern angewendet wird, ist die sogenannte Scheuer-Wisch-Desinfektion, bei der mit Desinfektionsmitteln Oberflächen durch Personal bearbeitet werden. Dadurch, dass wir jede Menge Medikamente und verschiedene Arten von Desinfektionsmitteln haben, bilden sich über die Zeit bei Keimen Resistenzen gegen diese Mittel. Es müssen daher immer wieder aufs Neue Desinfektionsmittel entwickelt und auf den Markt gebracht werden. Der Roboter mit der UV-C-Technologie tötet faktisch alles.
UV-C-Strahlung ist eine hochenergetische, kurzwellige Strahlung, die hier auf der Erde in natürlicher Form gar nicht vorkommt, weil sie über die Ozon-Schicht herausgefiltert wird. Sie ist in der Lage, jegliche Bakterien und Viren zu inaktivieren, indem sie tief in die DNA oder RNA des entsprechenden Keims eindringt und diese schädigt. Mit diesem Verfahren neutralisieren wir Keime auf Oberflächen oder in der Luft, zum Beispiel Aerosole. Damit desinfizieren wir mehr als im Rahmen einer üblichen Scheuer-Wisch Desinfektion. Theoretisch ist es uns egal, welcher Keim gerade vorhanden ist – wir müssen ihn nicht wirklich kennen. Ist der Keim allerdings bekannt, kann man die Einsatzzeit des Roboters dahingehend optimieren. Coronaviren sind zum Beispiel bereits nach wenigen Sekunden eliminiert. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass wir jeden Arbeitsschritt automatisiert protokollieren und bei Bedarf auch auswerten können.
Zudem wird auch das Personal geschützt. Bei herkömmlichen Verfahren ist es so, dass eine Person den Raum desinfiziert – in Schutzbekleidung zwar, aber ein Ansteckungsrisiko besteht trotzdem immer. Der Roboter desinfiziert sich im Betrieb selbst fortlaufend.