Sie haben gerade den Einsatz der fMRT zur Planung von Gehirnoperationen beziehungsweise Kartierung des Gehirns angesprochen. Inwiefern eignet sich die fMRT dafür?
Smirnov: Die aufgabenbasierte fMRT (tb-fMRT) ermöglicht es uns, die individuelle Lokalisation von eloquenten Hirnarealen, wie beispielsweise Sprach-, Hand- oder Beinregionen, zu bewerten. Aber weltweite Forschungsdaten berichten von einem großen Prozentsatz an Diskrepanzen zwischen fMRT und intraoperativem Brain Cortex Stimulation Mapping (CSM). Ein großer Vorteil der fMRT im Gegensatz zum CSM ist, dass sie nicht-invasiv ist und es ermöglicht, die Lokalisation von Hirnarealen gemäß dem Strukturbild (T1/T2-Sequenzen) genauer zu identifizieren.
Warum ist dies eine so große Herausforderung?
Smirnov: Was die aufgabenbezogene fMRT betrifft, so muss der Patient bestimmte Anweisungen im MR-Tomographen exakt befolgen, damit wir genaue Ergebnisse bei der Identifizierung eloquenter Hirnareale erhalten. Und je besser die Forschungsanweisungen befolgt werden, desto besser sind die Ergebnisse.
Trotz der Vorteile hat die Methode der tb-fMRT also einen Nachteil: Die Ergebnisse hängen direkt von der Fähigkeit des Patienten ab, die Anforderungen zu erfüllen. Er sollte keine Beruhigungsmittel einnehmen und dennoch ruhig liegen, um mehr Scanzeit zur Bestimmung mehrerer funktionell eloquenter Bereiche zu ermöglichen. Daher versuchen wir, tb-fMRT und Rest-State fMRT (rs-fMRT) zu kombinieren.