David Meier erklärt in diesem MEDICA.de-Interview, wie die Radartechnologie von QUMEA eine komplett anonymisierte Überwachung der Patienten garantiert und warum die junge Firma aus der Schweiz am diesjährigen MEDICA START-UP PARK teilnimmt.
Herr Meier, was genau ist QUMEA?
David Meier: QUMEA ist ein Mobilitätsüberwachungstool, das die Pflege durch modernste Technik vereinfacht. Vulnerable Patienten und Bewohner werden mithilfe der anonymen Radartechnologie überwacht, um die Pflegekräfte mit Informationen über den Mobilitätszustand des Patienten zu versorgen. Beispielsweise können Bettausstiegsabsichten sehr früh erkannt werden und damit gewährleistet werden, dass Hilfe beim Patienten ist, bevor dieser auf eigenen Beinen steht. Damit werden effektiv Stürze verhindert. Zusätzlich kann QUMEA auch die Aktivität der Patienten und Bewohner erfassen und aufzeichnen. Dadurch kann das Verhalten analysiert und Therapien validiert werden.
Inwiefern kann diese Aktivitätsaufzeichnung bei einer Therapie helfen?
Meier: Mit unserer Aktivitätskurve erkennt man retrospektiv, wie ruhig oder unruhig ein Patient oder Bewohner sich im Bett verhält. Davon lässt sich beispielsweise ableiten, ob der Patient gut geschlafen hat, die Therapie vom Vorabend angeschlagen hat und ob etwa genügend oder zu viel Schmerzmittel verabreicht wurde. QUMEA kommt auch in Pflegeheimen zur Anwendung, wo es auf dieselbe Art auch bei der Dosierung von Schlafmitteln hilft.
Wie funktioniert das System?
Meier: Das System besteht nur aus drei simplen Bauteilen: Der Sensor, die QUMEA Cloud und die QUMEA-App. Der Sensor wird an die Decke montiert und erfasst die feinsten Bewegungen von Menschen. Die generierten Rohdaten werden an unsere Cloud gesendet, wo mithilfe von künstlicher Intelligenz Handlungsempfehlungen generiert werden. Diese Meldungen werden auf unserer intuitiven Mobile-App dem Benutzer in Form von Tönen und Visualisierungen zur Verfügung gestellt. So informiert QUMEA die Pflegekräfte über Aufrichtversuche, Unruhen, Bettausstiege oder Stürze. Wenn somit ein sturzgefährdeter Patient aufwacht, aufsitzt oder sich aufrichtet, ist das System in der Lage, die Pflegepersonen zu informieren. Dadurch können Sturzverletzungen reduziert werden – ohne, dass der Patient in seiner Bewegungsabsicht eingeschränkt werden muss.