Im Zuge der Studie können sich betroffene Patienten in einer eigens eingerichteten Post-Covid-19-Spezialambulanz untersuchen und beraten lassen. Zu Beginn der Coronavirus-Pandemie wurde davon ausgegangen, dass es sich bei Covid-19 um eine alleinige Atemwegserkrankung handelt. Heute ist klar, dass neben der Lunge auch andere Organsysteme von der Erkrankung befallen und schwer geschädigt werden können. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass unter anderem das Herz-Kreislaufsystem befallen werden kann. „Obwohl wir jeden Tag mehr über das Virus und die Erkrankung lernen, bleiben doch offene Fragen, die unsere Patienten verunsichern“, erklärt Professor Wolfgang Rottbauer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II, Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Internistische Intensivmedizin, Sport- und Rehabilitationsmedizin. „Viele fragen sich nach einer Covid-19 Erkrankung berechtigterweise, ob sie vorübergehende oder bleibende Schäden davontragen werden oder ob sie sich uneingeschränkt körperlich belasten dürfen. Diesen Menschen wollen wir ihre Unsicherheit nehmen.“
„Wir wollen Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben, bestmöglich untersuchen und beraten. Im Zuge unserer Studie haben wir deshalb eine Spezialambulanz eingerichtet, in der wir den Betroffenen modernste nicht-invasive Untersuchungsverfahren von Lunge und Herz anbieten“, sagt Oberarzt PD Dr. Dominik Buckert, der die Studie leitet. Zu diesen Verfahren gehören neben der etablierten Lungenfunktionsprüfung und Messung der Atemgase in Ruhe auch die Messung der Lungen- und Herzleistung unter körperlicher Belastung, die sogenannte Spiroergometrie. Mit Hilfe des Herzultraschalls (Echokardiographie) sowie des Herz-MRTs sollen die Auswirkungen der Covid-19-Erkrankung auf die Pumpkraft des Herzens und die Herzleistung untersucht werden. Mit diesen und weiteren Untersuchungen möchten die Lungen- und Herz-Experten der Klinik für Innere Medizin II feststellen, welche Langzeitschäden eine Covid-19 Erkrankung an der Lunge und am Herzkreislaufsystems tatsächlich hervorrufen kann und wie häufig diese Schäden vorkommen.
MEDICA.de; Quelle: Universitätsklinikum Ulm