Vorhofflimmern ist die häufigste bedeutsame Herzrhythmusstörung. In Deutschland betrifft sie mehr als 1,5 Millionen Menschen. Die Erkrankung äußert sich meist durch Herzrasen, weil ungerichtete elektrische Erregungen des Herzens zu arrhythmischen Bewegungen der Herzkammerwände führen. Die Spezialisten im Herzkatheterlabor spüren die krankmachenden Erregungsherde im Herzgewebe auf und veröden diese.
"Je nach Schwere der Erkrankung müssen sich bislang etwa zehn bis 15 Prozent der Patienten einem zweiten oder dritten Eingriff unterziehen", betont Sommer, der hofft, diese Rezidivrate mittels der Elektroporation zukünftig weiter senken zu können. Positiver Nebeneffekt dieser neuen nicht-thermischen Verödungsmethode ist es, dass das umliegende Nervengewebe geschont wird."„Mit kurzen, pulsierenden Stromstößen können vielmehr winzig kleine Löcher so rasch eingebracht werden, dass die Verödungsprozedur weniger Zeit in Anspruch nimmt bei noch dazu sehr niedriger Komplikationsrate."
Das neue Ablationsverfahren ist CE-zertifiziert und wird in Deutschland bisher nur in wenigen großen klinischen Zentren angewendet. Das Team von Professor Sommer führt die Behandlung in der Klinik für Elektrophysiologie am HDZ NRW seit August dieses Jahres erfolgreich durch.
MEDICA.de; Quelle: Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum – Herz – und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen