"Brainsaver" schützt vor Hirnschäden bei Herzstillstand

22.01.2024

Die Deutsche Herzstiftung und das Uniklinikum Leipzig arbeiten gemeinsam an einer Technologie namens "Brainsaver", die die Qualität der Herzdruckmassage bei einem Herzstillstand überwacht.

Diese Entwicklung hat das Potenzial, das Überleben von Notfallpatientinnen und -patienten zu verbessern und Langzeitschäden am Gehirn zu minimieren.

Bild: Vier Männer stehen nebeneinander vor einem Rettungsfahrzeug und halten ein Gerät zur Unterstützung bei der Reanimation bei einem Herzstillstand in den Händen; Copyright: UKL/Stefan Straube

Der Brainsaver und seine Entwickler v.l.n.r. Dr. Michael Schultz, GAMPT, Reinhard Fuchs, Universität Leipzig/ICCAS, Dr. Georg Stachel (UKL) und Projektleiter Dr. Karsten Lenk, Uniklinikum Leipzig (UKL).

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"Brainsaver" schützt vor Hirnschäden bei Herzstillstand

Die Herzdruckmassage ist entscheidend für das Überleben von Menschen mit Herzstillstand. Sie gewährleistet eine ausreichende Hirndurchblutung bis die Rettungskräfte eintreffen. Doch wie kann man sicherstellen, dass die Herzdruckmassage effektiv ist?

In dem interdisziplinären Projekt "BRAINSAVER" entwickeln Forschende am Uniklinikum Leipzig unter der Leitung von Dr. Karsten Lenk ein Messgerät namens "Brainsaver". Dieses Gerät ermöglicht es Ersthelfenden bereits während der Herzdruckmassage festzustellen, ob ausreichend Blut in den Körperkreislauf und das Gehirn des Notfallpatienten gepumpt wird.

Der Blutfluss als Indikator

Der Blutfluss durch die Halsschlagader, der von "Brainsaver" gemessen wird, dient als Indikator für die Effektivität der Herzdruckmassage. Eine Unterversorgung des Körperkreislaufs wird durch ein Warnsignal während der Massage erkannt. Jede Minute ohne Herzdruckmassage reduziert die Überlebenschancen um zehn Prozent, daher ist eine korrekte und effektive Herzdruckmassage von entscheidender Bedeutung.

Die Halskrause mit integrierter Doppler-Sonographie-Sonde lässt sich leicht anwenden und zeichnet automatisiert Blutflussgeschwindigkeiten auf. Dies ermöglicht nicht nur die Bestimmung der Herzdruckmassage-Effektivität, sondern auch eine Prognoseabschätzung sowie Feedback für die Durchführenden.

Weiterführende Tests und Zukunftsperspektiven

Der Prototyp des "Brainsaver" enthält einen Algorithmus zur Bestimmung der Zielgefäßtiefe unter der Haut. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen ärztlichem Fachpersonal, Ingenieurinnen und Ingenieure und Physikerinnen und Physiker war entscheidend für die erfolgreiche Entwicklung dieses innovativen Geräts.

Obwohl erste Tests vielversprechend sind, muss der "Brainsaver" weiterhin im klinischen Bereich erprobt werden, um seine Wirksamkeit zu bestätigen. Die Hoffnung besteht darin, dass in Zukunft alle Rettungseinheiten mit diesem lebensrettenden Gerät ausgestattet werden können.

MEDICA.de; Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung

Mehr über die Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung unter: www.herzstiftung.de