Wie oft kann diese Methode eingesetzt werden?
Ntziachristos: Patientinnen und Patienten können täglich oder wöchentlich Messungen vornehmen, da wir mit einem nicht-invasiven Sensor arbeiten. Die Messungen dauern nur ein paar Sekunden. Diese Häufigkeit sollte ausreichen für eine konsistente Ausgangsbasis und um selbst kleine Veränderungen zu erkennen.
Wir arbeiten an einer mobilen Lösung mit einem tragbaren Sensor im Taschenformat. Unserer Ansicht nach kann es sehr motivierend sein, den eigenen Gesundheitszustand präzise zu überwachen. So können Interventionen wie Sport treiben, gesund Ernährung oder die Einnahme von Medikamenten veranlasst werden.
Was sind weitere mögliche Anwendungen?
Ntziachristos: Es ist möglich, den Sensor zur Erkennung anderer Krankheiten einzusetzen. Jetzt nutzen wir ihn bei der Diagnose und Überwachung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei dermatologischen Erkrankungen, von der Erkennung von Hautkrebs bis hin zu entzündlichen Erkrankungen wie Schuppenflechte.
Im digitalen Zeitalter sind viele Menschen an einer Kontrolle ihrer Gesundheit interessiert. Sie wollen selbst entscheiden, wann sie zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen. Mit Hilfe dieser Technologie können sie das tun.
Welche Rolle spielt die KI bei der Funktionsweise des neuen Sensors?
Ntziachristos: KI ist wichtig für eine gründliche und präzise Analyse. In dieser Studie haben wir die KI darauf trainiert, Bildanalyseaufgaben zu automatisieren. So können wir zuverlässig Merkmale aus den Bildern extrahieren, die Ärztinnen und Ärzte oder Privatpersonen verstehen können, wie die Gefäßdichte und -dicke. Es gibt viele Möglichkeiten, KI für die Analyse von RSOM-Daten einzusetzen. Ihr Einsatz wird von entscheidender Bedeutung sein, wenn wir zu komplexeren Messungen und zur Überwachung weiterer Krankheiten übergehen.