Frühgeborene, die auf der Intensivstation im Inkubator liegen, sind häufig stark verkabelt. Forschende bemühen sich, diese Umgebung angenehmer für alle Beteiligten zu gestalten, insbesondere durch drahtlose Überwachung von Herz und Atmung. Ziel ist es, die neonatale Intensivpflege zu optimieren, indem die sensorischen Erfahrungen des Babys untersucht und verbessert werden. Beispielsweise können Kameras die physiologischen Signale und emotionale Reaktionen ohne Berührung messen. Die Zukunftsvision ist ein voll entwickelter, einfühlsamer Inkubator als Wohlfühloase für Frühgeborene.
Prof. Dr. Michael Zemlin vom Universitätsklinikum des Saarlandes erläutert die Herausforderungen in der aktuellen neonatalen Intensivpflege. Er und sein Team forschen unter anderem an der Entwicklung kabelfreier Überwachungssysteme, um die physische Belastung für die Neugeborenen zu verringern und die Handhabung durch das medizinische Personal zu erleichtern.
Mayur Bhamborae gibt einen tieferen Einblick in die fortgeschrittenen technologischen Ansätze, die im Rahmen des empathischen Inkubators entwickelt werden. Dazu gehören beispielsweise die Möglichkeiten zur Geräuschunterdrückung bei der visuellen Überwachung.
Anne Färber schließlich berichtet von der elektronischen Nase, die als ein nicht-invasives Diagnoseinstrument, darauf abzielt, die medizinische Belastung von Frühgeborenen zu verringern. Die elektronische Nase misst flüchtige organische Verbindungen in der Atemluft, dem Schweiß, der Spucke und in den Windeln. So lassen sich Veränderungen in der Umgebung und dem Gesundheitszustand des Babys erkennen.
Quelle: MEDICA.de