Moderne Therapien und Behandlungsmethoden spielen eine entscheidende Rolle in der Notfallversorgung, um das Leben der Patientinnen und Patienten zu retten und ihre Gesundheit wiederherzustellen. Dazu gehören spezifische Maßnahmen, die auf die Sicherung der lebenswichtigen Funktionen abzielen.
Bei Verletzten müssen Blutungen gestoppt und die Person so weit versorgt werden, dass sie transportiert werden kann. Häufig erfordert ihr Zustand aber einen multidimensionalen Herangang, da mehrere Gefahren gleichzeitig bekämpft werden müssen.
Bei bewusstlosen Personen steht die Sicherung der Atemwege im Vordergrund. Diese dürfen nicht durch Flüssigkeiten oder Fremdkörper blockiert sein, weil bewusstlose häufig manuelle (oder maschinelle) Unterstützung der Beatmung benötigen. In diesem Fällen ist die Entfernung aller Blockaden notwendig, bevor intubiert und beatmet werden kann.
Eng damit verbunden ist das kontinuierliche Monitoring des Herz-Kreislauf-Systems. Menschen können durch Verletzungen, Schmerzen oder Blutverlust einen Schock oder Herzstillstand erleiden. In diesen Fällen ist eine aktive Kreislaufunterstützung durch die Gabe von Medikamenten, Defibrillation oder eine Herzdruckmassage (manuell oder maschinell) notwendig.
Da Menschen auf Intensivstationen häufig bereits geschwächt und längere Zeit bettlägerig sind sowie Katheter und Zugänge tragen, über die Pathogene in den Körper eindringen könnten, ist es sehr wichtig, Infektionen bei dieser Patientengruppe zu vermeiden. Das wird erreicht durch strikte Hygienemaßnahmen beim Personal, eine regelmäßige Prüfung aller Zugänge und Katheter und, falls eine Infektion vorliegt, eine schnelle Diagnostik des Erregers. Dies findet inzwischen häufig durch Point-of-Care-Testgeräte statt, sodass längst nicht mehr alle Proben langwierig im Labor untersucht werden müssen. Danach kann eine gezielte Antibiotikatherapie eingeleitet werden.
Gerade für Frühgeborene ist die intensivmedizinische Betreuung mit hohem Stress verbunden, der den Behandlungserfolg einschränken kann. Dagegen soll ein empathischer Inkubator helfen, der auf berührungslose Monitoring-Technologien zurückgreift, um Frühgeborene vor einer Reizüberflutung zu schützen.
Die Intensiv- und Notfallmedizin stehen vor ständigen Herausforderungen, aber auch vor großen Chancen, um Leben zu retten und die Gesundheit der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Durch kontinuierliche Innovation und Forschung werden neue Therapien und Behandlungsmethoden entwickelt, die dazu beitragen, die medizinische Versorgung weiter zu verbessern und die Lebensqualität auch nach Unfällen oder schweren Erkrankungen zu erhalten.