Nach der europaweiten CE-Zulassung wurde die neue Generation dieses Typs von Herzklappen-Prothesen jetzt zeitgleich an bundesweit fünf Zentren eingeführt. Das Kürzel TAVI steht für englisch Transcatheter Aortic Valve Implantation, also für den Einsatz einer künstlichen Aortenklappe über einen Herzkatheter. Eine Operation am offenen Herzen ist dabei nicht mehr nötig.
Seit im April 2008 die erste TAVI am heutigen DHZC vorgenommen wurde, haben sich Diagnostik und Anwendung der TAVI rasant weiterentwickelt. Zwar gilt heute der chirurgische Ersatz der Aortenklappe bei Patientinnen und Patienten unter 75 Jahren und mit geringem OP-Risiko nach wie vor als das empfohlene Verfahren, für ältere Menschen mit höherem OP-Risiko aber ist die TAVI längst zur etablierten Alternative geworden.
Am DHZC läuft heute das nach Fallzahlen größte TAVI-Programm Deutschlands, mit mehr als 1200 Eingriffen im Jahr 2022, in enger Kooperation mit allen klinischen Partnern.
Größe bürgt zwar nicht automatisch für Qualität – aber der Zusammenhang hoher Fallzahlen und guter Ergebnisse, erzielt durch spezialisierte, erfahrene und routinierte Teams, ist vielfach dokumentiert. Entsprechend belegen auch unabhängige Qualitätsreports für das DHZC eine sehr hohe Patientensicherheit.
Alle katheterbasierten Klappentherapien liegen am DHZC in den Händen einer fachübergreifenden Einheit, die Entscheidung über die individuell beste Therapie wird stets im Team und gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten getroffen.
Mit dem neuen TAVI-System aus den USA wurden bereits am ersten Tag vier Patientinnen und Patienten erfolgreich und ohne Komplikationen behandelt, unter der Leitung der Kardiologen Prof. Dr. med. Henryk Dreger, PD Dr. med. Sebastian Spethmann und PD Dr. med. Christoph Klein sowie den Herzchirurgen PD Dr. med. Axel Unbehaun und PD Dr. med. Simon Sündermann.
"Als eines der bundesweit führenden TAVI-Zentren wollen und müssen wir unseren Patieninnen und Patienten stets die modernsten und besten Möglichkeiten zur sicheren und langfristig erfolgreichen Durchführung dieses Verfahrens anbieten können“, sagt Prof. Dr. med. Henryk Dreger, Direktor der DHZC-Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Virchow-Klinikum: "Mit der Einführung des neuen TAVI-Systems kommen wir diesem Anspruch einmal mehr nach. Wir danken bei dieser Gelegenheit unseren klinischen Partnern für die langjährige gute Zusammenarbeit sowie den zuweisenden Ärztinnen und Ärzten und den Patientinnen und Patienten für ihr Vertrauen.“
MEDICA.de; Quelle: Deutsches Herzzentrum der Charité