Die MHH ist die weltweit erste Klinik, die ein Implantat auf die individuelle Anatomie des Patienten angepasst mit dem Desktop Health 3D-Bioplotter herstellt und durch Wirkstoffzugabe funktionalisiert hat.
Der nun damit versorgte Patient litt an einer wiederkehrenden Verengung des Gehörgangs, die mehrfach operativ versorgt wurde, ohne den gewünschten Erfolg zu zeigen. Das jetzt eigens hergestellte Implantat ermöglicht sowohl eine Stentfunktion als auch eine Medikamentenabgabe. "Die erste Nachkontrolle ist schon sehr vielversprechend verlaufen“, berichtet PD Dr. Verena Scheper, deren Team der Pharmakologie des Innenohres der HNO-Klinik das Implantat entworfen und mit dem 3D-Bioplotter Manufacturer Series hergestellt hat. Bei dieser Versorgung handelt es sich um einen individuellen Heilversuch, da der Patient mit konventionellen Möglichkeiten austherapiert ist. Die Finanzierung wird durch die motivierte HNO-Klinik getragen.
Die HNO-Klinik der MHH ist international bekannt für das weltweit größte Cochlea-Implantat-Programm zur Versorgung schwerhöriger Patientinnen und Patienten. Bereits 1984 wurde hier die erste CI-OP durchgeführt. 2003 wurde das Deutsche HörZentrum Hannover eröffnet. Bis heute hat die Klinik mehr als 11.111 Betroffene mit einem Cochlea-Implantat versorgt. Weitere Schwerpunkte bestehen im Bereich der Hörgeräteversorgung und deren Weiterentwicklung, der Früherfassung kindlicher Schwerhörigkeit, der Diagnostik und Behandlung von Innenohrschwerhörigkeiten einschließlich Tinnitus.
MEDICA.de; Quelle: Medizinische Hochschule Hannover