Chronische Knieschmerzen: Neue Elektroden-Therapie verbessert Lebensqualität

21.06.2024

Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden setzt eine neuartige Therapie gegen chronische Knieschmerzen ein. Diese Methode, die periphere Nervenstimulation (PNS), zeigt vielversprechende Ergebnisse, wenn herkömmliche Operationen keine ausreichende Schmerzlinderung bringen.

Ein unkomplizierter Test bestimmt die Erfolgsaussichten für die Patientinnen und Patienten. Diese neue Methode, die bereits im Dezember 2023 erfolgreich angewendet wurde, bietet vielversprechende Ergebnisse für Betroffene, die von herkömmlichen Behandlungen nicht profitieren konnten, und verbessert deren Lebensqualität erheblich.

Bild: Arzt überprüft bei einem Patienten den Sitz und die Funktionsweise der Elektrode am schmerzenden Nerv im Knie

Dr. Daniel Martin überprüft die im Dezember 2023 platzierte Elektrode bei Patient Gerald Jenert. Dessen Schmerzen sind seitdem um 80 Prozent vermindert. Die innovative Schmerztherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden basiert auf peripherer Nervenstimulation.

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Neue Methoden der Schmerztherapie

In Deutschland erhalten jährlich rund 150.000 Menschen ein künstliches Kniegelenk, meist aufgrund von Arthrose oder Verletzungen. Jedoch bleibt die erhoffte Schmerzlinderung oft aus. Am Universitätsklinikum Dresden wird nun eine neue Therapie eingesetzt, die chronische Knieschmerzen wirksam mindert. Diese innovative Methode nutzt eine dünne Elektrode, die den Schmerz durch direkte Nervenstimulation unterdrückt. Ein Test vor dem Eingriff ermittelt die Erfolgsaussichten.

Wirkungsweise der peripheren Nervenstimulation kurz erklärt

Die periphere Nervenstimulation (PNS) hat sich als effektive Therapie etabliert. Hierbei wird ein betroffener Nerv durch elektrische Impulse stimuliert, was die Schmerzsignale an das Gehirn unterbricht. Besonders bei chronischen Knieschmerzen hat sich diese Methode als sehr wirksam erwiesen. In einer Operation wird die Elektrode direkt auf den Nerv platziert, wodurch statt Schmerzen nur ein angenehmes Kribbeln verspürt wird. Die Stärke des Kribbelns kann selbst reguliert werden, und viele Patientinnen und Patienten berichten von einer Schmerzreduktion von über 50 Prozent.

Gerald Jenert, ein Patient der Neurochirurgie des Universitätsklinikums, profitierte erheblich von dieser Methode. Nach jahrelangen Schmerzen und diversen erfolglosen Behandlungen wurde ihm im Dezember 2023 die Elektrode implantiert. Seitdem sind seine Knieschmerzen um 80 Prozent reduziert. Obwohl einige Einschränkungen bestehen bleiben, hat sich seine Lebensqualität deutlich verbessert.

Vorteile und Perspektiven der Therapie

Die periphere Nervenstimulation bietet mehrere Vorteile:

Gezielte Schmerztherapie: Direktes Ansetzen am betroffenen Nerv.
Minimale Nebenwirkungen: Elektrische Impulse wirken lokal, ohne den gesamten Körper zu belasten.
Individuelle Steuerung: Betroffene können die Intensität der Stimulation selbst regulieren.
Breite Anwendbarkeit: Derzeit wird PNS vor allem bei chronischen Knieschmerzen eingesetzte. Es ist aber auch denkbar für Einsätze an allen betroffenen Gliedmaßen, also auch bei Schmerzen in Armen und Beinen.

Erfolgsaussichten durch einfachen Test

Ein einfacher Test vor der Operation, bei dem der infrage kommende Nerv mittels Lokalanästhetikum betäubt wird, zeigt, ob die Methode erfolgversprechend ist. Wenn die Schmerzen nachlassen, ist die Nervenstimulation wahrscheinlich effektiv.

MEDICA.de; Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Mehr über das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden unter: www.uniklinikum-dresden.de