Es gibt sechs Spiele für Kinder zwischen drei und sechs Jahren. In diesem Alter machen Kinder große Entwicklungsschritte. Wie haben Sie es geschafft, dass die Spiele die Kinder in jedem Alter ansprechen und motivieren?
Erben: Zunächst einmal muss man natürlich sagen, dass jedes Kind anders ist. Auch wenn wir jedem Kind ein Spiel anbieten möchten, das Spaß macht und gleichzeitig den besten therapeutischen Effekt hat, ist dies nicht immer möglich. Die Entwicklung und das Testen der ersten sechs Spiele ermöglicht uns eine erste Annäherung an dieses Problem.
Die Spiele wurden in unterschiedlicher Reihenfolge an vier Kindern zwischen drei bis sechs Jahren getestet. Bei Kindern ist es wichtig, ihnen vorab die Chance zu geben, dich erst einmal kennen zu lernen. Natürlich unter Aufsicht und der Erlaubnis der Erziehungsberechtigten. Nicht jedes Kind wird sofort mit einer unvertrauten Person warm und ist bereit, mit einem zu spielen. Kommt dann noch zusätzlich eine ungewohnte Umgebung dazu, sind so viele neue Reize da, dass sich Kinder schwer tun, sich auf die Spiele zu konzentrieren. Daher habe ich die Spiele mit den Kindern in ihrem Zuhause getestet und vor dem gesamten Testing Zeit mit ihnen verbracht, damit sie mich kennen lernen können und ich sie. Hier kann man auch schon gut die verschiedenen Persönlichkeiten eines Kindes kennen lernen. Dann erkennt man beim Spielen oft in wenigen Sekunden an der Körpersprache, ob ihnen ein Spiel Spaß macht oder nicht.
Welche Möglichkeiten und Chancen sehen Sie für diese Art der Bewegungstherapie in den kommenden Jahren?
Erben: Meine Hoffnung ist, dass das Potenzial dieser Art von Begleittherapie erkannt wird. Es geht nicht in erster Linie darum, eine traditionelle Therapie zu ersetzen, sondern den Kindern und Eltern die Möglichkeit zu geben, die Therapie außerhalb einer Praxis auf einfache und spielerische Weise fortzusetzen. Die Digitalisierung der medizinischen Hilfsmittel im Alltag und ihr Potenzial sind noch lange nicht ausgeschöpft!