Ein Forschungsteam um die Sportwissenschaftlerin Dr. Fiona Streckmann hat herausgefunden, dass ein spezifisches Training, das parallel zur Chemotherapie durchgeführt wird, in vielen Fällen Nervenschäden vorbeugen kann. Diese Ergebnisse wurden im Fachjournal JAMA Internal Medicine veröffentlicht.
Die Studie umfasste 158 Krebspatientinnen und -patienten, die eine Therapie mit Oxaliplatin oder Vinca-Alkaloiden erhielten. Diese wurden per Zufallsprinzip in drei Gruppen eingeteilt: Eine Kontrollgruppe erhielt nur die Standardbetreuung, während zwei weitere Gruppen während der Chemotherapie zweimal wöchentlich Trainingseinheiten von 15 bis 30 Minuten absolvierten. Die eine Trainingsgruppe fokussierte auf Gleichgewichtsübungen auf zunehmend instabilem Untergrund, während die andere auf einer Vibrationsplatte trainierte.
Regelmäßige Untersuchungen über fünf Jahre zeigten, dass in der Kontrollgruppe etwa doppelt so viele Teilnehmende eine CIPN entwickelten wie in den beiden Trainingsgruppen. Das begleitende Training konnte das Auftreten von Nervenschäden um 50 bis 70 Prozent reduzieren. Zudem erhöhte es die subjektiv empfundene Lebensqualität, machte ungünstige Reduktionen der Krebsmedikamentendosis weniger notwendig und verringerte die Sterblichkeit bis zu fünf Jahre nach der Chemotherapie.